6 Tipps für das bessere Arbeiten im Homeoffice

​Arbeiten im Homeoffice bringt Vor- und Nachtteile. Oft bedeutet es für uns, dass wir unsere Arbeitszeit flexibler wählen – und zum Teil auch müssen, um unsere Kinder zu betreuen. Diese Flexibilität schätzen viele Menschen.  

Allerdings kann genau die dazu führen, dass wir immer und überall arbeiten und damit die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwindet. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales spricht deshalb von der „Entgrenzung“ der Arbeit (im „Weißbuch Arbeiten 4.0“).

Diese Entgrenzung entsteht vor allem aus ständiger Erreichbarkeit und Vertrauensarbeit. Der Chef verlässt sich darauf, dass seine Mitarbeiter*innen im Homeoffice produktiv sind. Dadurch arbeiten viele von uns Zuhause länger, denn wir wollen beweisen, dass man uns vertrauen kann. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit schwinden, es kommt zur Entgrenzung.  

Damit die Arbeit im Homeoffice produktiv bleibt, Sie aber trotzdem Ihre Freizeit genießen können, gebe ich Ihnen sechs Tipps für das bessere Arbeiten von Zuhause.

1. Struktur des Arbeitstages

Im Büro haben Sie häufig feste Zeiten – egal, ob sie vorgegeben sind, es Kernzeiten gibt oder Sie einfach jeden Tag zur selben Zeit beginnen. Im Homeoffice sollten Sie diese Struktur beibehalten. Es passiert schnell, dass Sie länger arbeiten, um noch etwas fertig zu stellen oder vergessen eine Pause einzulegen etc.

Um klaren Zeitstrukturen zu folgen, setzen Sie sich am besten einen Anfang und ein Ende. Oder teilen Sie Ihre Arbeitszeit in verschiedene Zeitbereiche auf. Sie müssen nicht jeden Tag den gleichen Zeitplan nutzen, es empfiehlt sich aber, dass Sie sich zu Beginn jedes Tages darüber Gedanken machen.

Auch Pausen sollten Sie einplanen. Wie wollen Sie diese nutzen? Kaffee machen, etwas Essen, mit dem Partner sprechen, …? Am Ende des Tages ist ein klarer Schlussstrich sinnvoll. Verlassen Sie den Schreibtisch! Rituale wie beispielsweise ein Spaziergang oder ähnliches, können dabei helfen, den Übergang von Arbeit zu Freizeit besser zu gestalten.

2. Was wollen Sie heute erledigen?

Die wichtigste Frage zu Beginn des Tages: Was wollen / müssen Sie heute unbedingt erledigen. Strukturieren Sie Ihre Aufgaben. Hier helfen Tools wie beispielsweise Microsoft To Do (vormals Wunderlist) oder Todoist.  

Auch mit Kanban-Boards wie Trello können Sie sich Ihre Aufgaben sortieren. Kanban-Boards funktionieren ähnlich wie Flipcharts mit Klebezetteln. Die Aufgaben können dabei beliebig platziert und geordnet werden (beispielsweise nach Projekten, Wochentagen etc.). Probieren Sie einfach mal aus, was für Sie passt.

3. Vermeiden Sie Prokrastination

Prokrastination könnte Sie auch als Aufschieberitis bezeichnen: Aufgaben werden verschoben, Sie beschäftigen sich zuerst mit anderen Dingen. Social Media bietet häufig ein großes Prokrastinations-Potential – besonders im Homeoffice, wo man doch schnell noch ein Video gucken kann, bevor man anfängt. Und dann vielleicht noch eins…

Für alle gängigen Browser gibt es Erweiterungen, mit denen sich bestimmte Seiten für eine Zeitlang sperren lassen. Sollten Sie immer wieder in das Facebook-Tab wechseln, dann kann eine solche Erweiterung sinnvoll sein.

4. Kleidungsstil im Homeoffice

Sie arbeiten – kleiden Sie sich entsprechend. Wenn Sie jeden Tag mit der Jogginghose ins Büro gehen, dann können Sie auch die tragen. Ansonsten sollten Sie sich so kleiden, wie Sie es normalerweise tun.  

Eine Ausnahme kann hier der Anzug sein – im Homeoffice ist der tatsächlich etwas zu viel. Vielleicht haben Sie aber eine Videokonferenz, dann wäre unter Umständen Smart Casual angesagt.  

Warum sollten Sie sich nicht in der Jogginghose an den Laptop setzen? Unterhalb des Schreibtischs sieht ja niemand, was Sie tragen. Das Problem ist nicht das, was andere sehen könnten.  

Es gehe laut der Diplom-Sprechtrainerin Sonja Ziellenbach (Ziellenbach Sprechtraining) vielmehr darum, dass eine der Situation angemessene Kleidung sowohl die Stimme, als auch die Körpersprache unterstützen ​könne . „Die passende Kleidung sorg​t zusätzlich für eine aufrechtere Haltung im Gespräch. Beispielsweise in einem Meeting oder einer Verhandlungssituation kann eine Jogginghose – da nicht unbedingt dem Anlass entsprechend – Ihre Position schwächen, weil Ihre Körpersprache mehr auf Freizeit ausgelegt ist“, betont die ​Sprechtrainerin.  

5. Richtige Tools nutzen

Digitale Tools können Ihnen im Homeoffice vieles erleichtern. So eignen sich zum Beispiel Kollaborationstools wie Slack, Twist oder Microsoft Teams für die Kommunikation im Unternehmen. Daneben gibt es viele Automatiserungsprogramme, die Sie vor allem bei regelmäßigen Tasks unterstützen können. Diese Helfer müssen aber zentral eingeführt werden, damit auch alle im Unternehmen davon profitieren können.  

6. Analoges und digitales Aufräumen

Räumen Sie Ihren Arbeitsplatz auf! Nicht nur Ihren Schreibtisch sollten Sie am Ende des Tages wiederherrichten. Auch die Dateien auf Ihrem Rechner benötigen immer wieder eine Säuberung. Speichern Sie nichts auf dem Desktop, sondern verschieben Sie Daten in den entsprechenden Ordner. Archivieren Sie Emails, die nicht mehr gebraucht werden oder schreiben Sie sich die Todos, die sich aus den Mails ergeben. 

Wenn Sie im Homeoffice arbeiten, können Ihnen diese Tipps helfen, dass Sie Ihre Arbeit produktiver gestalten. Wichtig ist aber dabei, dass Sie selbst ausprobieren, wie es am besten für Sie funktioniert. Ändern Sie daher auch mal Verhaltensweisen, wenn Sie merken, dass sie Ihnen nicht gut tun.

Bild von mohamed Hassan auf Pixabay